Feldenkrais
Bei Feldenkrais handelt es sich um ein körperorientiertes, pädagogisches Konzept, in dessen Mittelpunkt das Lehren und Lernen steht. Denken, Fühlen, Wahrnehmen und Handeln bestimmen unser Tun und bilden gemeinsam die Grundlage unseres Handelns aber auch die Verbindung unseres Körpers mit den Emotionen. Dabei signalisieren uns Körperhaltung und Bewegungsmuster in einer nonverbalen Sprache unsere Gefühle zu uns selbst sowie zu unserer Umwelt. Der Weg in der Auseinandersetzung mit diesen erworbenen Mustern führt über die Selbsterziehung, basierend auf den eigenen Wünschen und Möglichkeiten.
In diesem Zusammenhang ist ein Schlüsselbegriff jener der Bewusstheit. Bewusstheit ist für Feldenkrais sich über Selbstreflexion – sich über das, was man tut – bewusst zu werden. Dazu bietet die Methode zwei Möglichkeiten der Anwendung:
- ATM (Awareness Through Movement, Bewusstheit durch Bewegung): Diese Anwendungsform findet in Gruppen statt. Der Lehrer*in leitet dabei die Schüler*innen durch strukturierte Bewegungslektionen. Dabei wird durch gezielte Wahrnehmungsfragen die Aufmerksamkeit der Teilnehmer*innen für den eigenen Körper, für die gerade stattfindenden Körperprozesse geweckt. Durch die Wahrnehmung dieser Bewegungsabläufe erweitert sich die Bewusstheit. Eine wichtige Voraussetzung, um weniger günstige Bewegungsmuster zu erkennen und gleichzeitig neue Möglichkeiten zu entdecken – sensomotorische Differenzierung kann stattfinden.
- Einzelsitzungen, FI (Functional Integration, Funktionale Integration): Hier findet eine direkte Interaktion zwischen Lehrer*in und Schüler*in statt. Bei dieser Form der Anwendung wird Sprache möglichst reduziert, um den Körper in seiner Selbstwahrnehmung zu unterstützen. Die Methode bedient sich dabei eines offenen Lernens, d.h. es gibt keine streng vorgegebene Arbeitsvorlage, weil in jeder Einzelsitzung sehr individuell und bedürfnisorientiert gearbeitet wird und auch gearbeitet werden muss.